Mitarbeitergewinnung – 3 einfache Nachhaltigkeitsmaßnahmen für erfolgreiche Personalbeschaffung
von Emma von Sanden
War for Talent, Fachkräftemangel, Mitarbeitergewinnung – es gibt viele Worte dafür, doch das Problem dahinter ist immer das Gleiche: Unternehmen haben Probleme, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu gewinnen.
Die Herausforderungen bei der Mitarbeitergewinnung
Laut einer Studie von Stepstone aus dem Jahr 2023 beklagen fast 90 Prozent der Unternehmen, dass sie Schwierigkeiten haben, überhaupt geeignete Kandidaten ausfindig zu machen. Im Jahr 2020 waren es noch 67 Prozent.
Die Mitarbeitergewinnung ist also längst zu einer großen Herausforderung für die meisten Unternehmen geworden, unabhängig von der Unternehmensgröße und der Branche. Dieser Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ist geprägt vom weit verbreiteten Fachkräftemangel, der insbesondere in Branchen wie IT, Gesundheitswesen und Ingenieurwesen zu spüren ist. Dieser Mangel an qualifizierten Fachkräften resultiert aus verschiedenen Faktoren: der demografische Wandel vornan, befeuert durch den Kontrast zwischen den Anforderungen der modernen Arbeitswelt und den vorhandenen Fähigkeiten der Arbeitskräfte. Zusätzlich belasten unzureichende Ausbildungssysteme und die steigende Anzahl von spezialisierten Berufen die Rekrutierung und Bindung von Talenten.
Diesem Wettbewerb versuchen Unternehmen mit einer Vielzahl von Strategien entgegenzuwirken, die darauf abzielen, die Attraktivität des Unternehmens zu steigern. Beliebt sind dafür die Einführung attraktiver Vergütungs- und Benefits-Pakete oder die Etablierung einer positiven Unternehmenskultur, durch die Talente angezogen und langfristig gebunden werden sollen. Auch rund ums Recruiting und den Bewerbungsprozess werden neue, flexiblere und innovative Praktiken getestet, die sich von der Konkurrenz abheben.
Was beeinflusst Arbeitnehmer:innen bei der Wahl des Arbeitgebers?
Wovon machen es Talente abhängig, für welche Arbeitgeberin sie arbeiten wollen? Laut einer Studie von Randstad aus dem Jahr 2023 gibt es einige Faktoren, die besonders ausschlaggebend für die Entscheidung sind:
- Arbeitsplatzsicherheit: Wie sehr sie sich auf die längerfristige Stabilität des Arbeitsplatzes verlassen können, ist für die Befragten der Studie das wichtigste Kriterium bei der Arbeitgeberwahl.
- Attraktives Gehalt & Zusatzleistungen: Insbesondere aktuell in Zeiten von hoher Inflation sind materielle Aspekte des Jobs sehr wichtig.
- Angenehme Arbeitsatmosphäre: Wie wohltuend die Atmosphäre im Team ist, beeinflusst, wie gerne Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen arbeiten gehen und ist für viele ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für einen Job.
- Work-life balance: Der Grad der Balance zwischen Arbeit und Freizeit ist ebenfalls ein entscheidender Faktor für Bewerber:innen.
Diese Basisfaktoren müssen passen – aber darüber hinaus gibt es noch weitere Faktoren, die Arbeitgeberinnen beeinflussen können und damit attraktiver für Talente werden.
Nachhaltigkeitsinitiativen als Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb um Talente
Neben den „klassischen“ Hard Facts wie Gehalt und Zusatzleistungen spielen vermehrt emotionale und ideologische Faktoren eine Rolle bei der Wahl der Arbeitgeberin. Ganz vorne mit dabei: das Bedürfnis nach „Purpose“, also Sinn in der Arbeit. Immer mehr Mitarbeiter:innen wollen in ihrer Arbeitszeit mehr „Impact“ erzielen - und bei Unternehmen arbeiten, die ihnen das ermöglichen. Daher wird Nachhaltigkeit für Unternehmen ein immer wichtigerer Aspekt, um Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu gewinnen. Ganze 2/3 achten bei der Bewerbung darauf, dass die potenzielle Arbeitgeberin zu mehr Nachhaltigkeit beiträgt. Und für 36% der Arbeitnehmer:innen ist Purpose bei ihrer Entscheidung für ein Unternehmen genauso wichtig wie das Gehalt.
Sich mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen und diese aktiv in die Unternehmenskultur einzubetten hat also nicht nur Vorteile für die Umwelt, sondern auch für das Employer Branding. Klar, zuerst müssen im Unternehmen die Grundlagen geschaffen werden – wenn man sich nicht aktiv und ernsthaft mit der Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen auseinandersetzt, wird es auch schwer, damit Bewerber und Bewerberinnen zu überzeugen. Sobald das gegeben ist, gilt es, die Bemühungen und Werte auch gegenüber potenziellen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu kommunizieren.
3 Praktische Maßnahmen zur Mitarbeitergewinnung durch Nachhaltigkeit:
1. Position beziehen
59% der Bewerber:innen wünschen sich häufigere Hinweise auf die Haltung von Arbeitgeberinnen zu Klimafragen, beispielsweise in Stellenanzeigen oder auf Karriere-Webseiten. Vielleicht ist es euch auch schon passiert, dass Bewerber:innen im Vorstellungsgespräch gezielt das Thema Nachhaltigkeit ansprechen und mehr über den Stellenwert im Unternehmen erfahren möchten. Das kann natürlich auch von Arbeitgeberinnen-Seite proaktiv gemacht werden. Von klaren Anforderungsprofilen in puncto Interesse für Nachhaltigkeit bis hin zu Beschreibungen der nachhaltigen Arbeitsumgebung oder Benefits gibt es hier viele Möglichkeiten, die nachhaltige Employer Brand zielgerichtet zu kommunizieren und damit auch bewusst nachhaltigkeitsorientierte Talente anzusprechen und zu überzeugen. Wenn die Relevanz von Nachhaltigkeit im Unternehmenskontext beschrieben wird und auch gleichzeitig aufgezeigt wird, mit welchen konkreten Maßnahmen sie umgesetzt wird, hat das einen tollen Effekt, um Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Umweltbewusstsein zu gewinnen.
2. Benefits, die Nachhaltigkeit fördern
Benefits sind laut einer Stepstone-Studie für über 70% der Jobsuchenden ein wichtiger Faktor in der Entscheidung für eine Arbeitgeberin – also grundsätzlich schon ein tolles Instrument, um Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu gewinnen. Zudem sind sie aber eine hervorragende Maßnahme, um Werte spürbar im Arbeitsalltag zu verankern und gleichzeitig sichtbar nach außen zu transportieren. Ein einfaches Beispiel: Welches Unternehmen wird wohl als nachhaltiger wahrgenommen (und hat einen kleineren CO2-Fußabdruck): eines, das Dienstwagen anbietet oder eines, das auf Diensträder setzt? Eine weitere Möglichkeit ist unsere guudcard, mit der Arbeitgeberinnen nachhaltigen Konsum im Alltag einfacher und erschwinglicher für ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen machen können und so gezielt zu den nachhaltigen Entwicklungszielen beitragen können. Auch Budgets für nachhaltige Mobilität oder subventionierte ÖPNV-Tickets unterstützen die Belegschaft dabei, sowohl im beruflichen Kontext als auch im Alltag nachhaltiger zu leben.
3. Social Impact Aktionen planen
Mehr als 74% der Befragten einer Deloitte Studie aus dem Jahr 2022 sind der Meinung, dass nachhaltige Praktiken Teil des Unternehmenszwecks sein sollten. Nachhaltigkeitsmaßnahmen können recht unkompliziert auch zum Beispiel bei Teamevents integriert werden. Unser guud-Team hat dieses Jahr an einer Aktion von Polarstern teilgenommen und mit der Hilfe von vielen weiteren Menschen die Isar von Müll befreit. Ein weiteres tolles Beispiel: unsere guudcard Kund:innen von The Boutique Agency organisieren regelmäßig Social Impact Teamevents und waren dafür beispielsweise schon beim Tierheim in München. Solche Aktionen ermöglichen euch als Unternehmen, aktiv soziale Verantwortung zu übernehmen. Und das Team kann durch die gemeinsamen Erlebnisse den Zusammenhalt stärken. Ob Spendenaktionen oder Freiwilligenarbeit, Social Impact Aktionen bieten vielfältige Möglichkeiten für Unternehmen, nachhaltige Praktiken fest in die Unternehmenskultur einzubauen.
Fazit: Nachhaltigkeit als Schlüssel zur Mitarbeitergewinnung
In der heutigen Unternehmenslandschaft spielt Nachhaltigkeit eine Schlüsselrolle bei der Mitarbeitergewinnung. Unternehmen, die konsequent auf nachhaltige Praktiken setzen, positionieren sich nicht nur als ethisch verantwortungsbewusste Arbeitgeber, sondern ziehen auch talentierte Mitarbeiter an, die diese Werte teilen. In einer Zeit, in der Fachkräftemangel und der Wettbewerb um die besten Talente zunehmen, wird Nachhaltigkeit zu einem entscheidenden Differenzierungsfaktor und einem wesentlichen Element, um die besten Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig zu binden.
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